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aptm
Das Lifestyle-Labor.

Die Lindower Straße 18 im Berliner Stadtteil Wedding gehört zu den aktuell wohl angesagtesten Adressen in Sachen Interior Design. Hier hat Chris Glass in der dritten Etage eines alten Backsteingebäudes Mitte 2017 das aptm (a place to meet) ins Leben gerufen. Das aptm präsentiert sich als ebenso heimelig wie extravagant inszeniertes Loft und versteht sich als Showroom, Event-Location und Living Gallery für Design, Kunst, Accessoires, Kuriositäten und Kulinarik - ein einzigartiges Refugium für Ausstellungen, Business-Events, Dinner-Partys, Verkostungen, Fotoshootings und allerhand mehr.

Periodisch wechselnde, themenbezogene Inszenierungen machen das Loft zu einer Art Kreativ- und Lifestyle-Labor. Initiator Chris Glass schafft mit handverlesen Exponaten immer wieder neue Wohn-, Erlebnis-, Genuss- und Begegnungswelten. Im Rahmen der aktuellen Inszenierung rund ums Thema "Deutsch: Was ist das", wurde der stilsichere Globetrotter auf Rolf Benz aufmerksam, das seit Jahrzehnten deutsche Designgeschichte schreibt. Und so tragen in Glass' Apartment seit Kurzem auch ausgewählte Rolf Benz Möbel zur allgemeinen Wohlfühlatmosphäre bei.

Wir sprachen mit aptm-Initiator Chris Glass über sein Herzens-Projekt:

Wie sieht Ihr persönlicher Hintergrund aus, und was hat Sie nach Berlin verschlagen?

Aufgewachsen bin ich in einem Vorort von Atlanta, Georgia. Am Boston Conservatory habe ich Musiktheater studiert. Bevor ich 2001 nach München zog, habe ich in New York gelebt. Ich hatte eine Menge ganz unterschiedlicher Jobs: Ich führte ein Restaurant in Manhattan, habe in einem Schuhgeschäft gearbeitet, Erotikspielzeug verkauft, Kosmetika an Haustüren verscherbelt, auf Bühnen gesungen, kreative Communities und Netzwerke aufgebaut und bestimmt noch etwas vergessen. Aber immer ging es um das Zwischenmenschliche – eine Beziehung zu den Kunden aufzubauen ist das Entscheidende. 2009 zog ich von München nach Berlin. Meine Freundin Tatjana meinte, die Stadt böte viele interessante Möglichkeiten und somit genau das, was ich damals suchte. Kaum war der Umzug über die Bühne, stieg ich bei Soho House ein und eröffnete den ersten Member Club in Europa. 

Was mögen Sie an Berlin?

Berlin bietet jede Menge Chancen. Zum einen, weil die Stadt nicht überteuert ist. Zum anderen, weil sie ein Hotspot für Neues und Kurioses ist. Für kreative Menschen und für alle, die Kreativität lieben, ist das eine bestechende Kombination.

Sie sind ausgebildeter Musicaldarsteller. Was hat Sie dazu bewogen, „Interior Designer” zu werden?

Ich hatte schon immer ein Faible für Inneneinrichtung und Design. Als Kind habe ich mein Zimmer mindestens einmal im Monat umgeräumt. Heute kann ich stundenlang durch Wohnmagazine blättern, und vor dem Einschlafen zähle ich keine Schäfchen, sondern entwerfe Räume. Mein Stil wird stark beeinflusst durch Reisen und meine Vorliebe für klassisches Design sowie für die Geschichten, die unser Zuhause über uns erzählt. Auch beim Musical geht es ums Geschichtenerzählen, so schließt sich gewissermaßen der Kreis.

Wie und wann entstand die Idee, das aptm zu designen?

Ich habe das Glück, auf meinen Reisen sehr viele Leute, Orte und Dinge kennenzulernen. Mein Koffer war nie groß genug. Ich wollte einen Raum schaffen, wo ich meine Entdeckungen teilen kann. Das aptm ist ein Ort, an dem sich nicht nur Menschen begegnen, sondern auch Gegenstände, Ideen und Marken.

Welche Absicht verfolgten bzw. verfolgen Sie mit dem aptm?

Das aptm ist für mich eine sehr persönliche Ausdrucksform. Es gibt mir Raum für Erfahrungen und Experimente und die Möglichkeit, interessante Entdeckungen mit anderen zu teilen. Ich hoffe, dass die Menschen diesen Ort als Inspiration und als Bereicherung verstehen. Und vor allem Spaß haben.

Wie kam es zum Thema „deutsches Design“?

Ich lebe nun seit mehr als 16 Jahren in Deutschland und habe in dieser Zeit erfahren, dass hinter der Kultur und den Menschen hier so viel mehr steckt als die üblichen Klischees – eine interessante Mischung aus Steifheit und Lockerheit. Ich wollte kurz innehalten und alles mit anderen Augen betrachten und neue Erkenntnisse gewinnen. Und ich wollte beleuchten, wie sich das „Deutschsein“ in Kultur und Design zeigt. Zu der langen Tradition von Funktionalität und Handwerkskunst gesellt sich mittlerweile eine Szene von Ladeneinrichtern und Marken, die Neues auf derselben Basis wagen. Hierfür wollte ich eine Plattform bieten.

Chris Glass, Gründer aptm

„Das aptm ist für mich eine sehr persönliche Ausdrucksform. Es gibt mir Raum für Erfahrungen und Experimente und die Möglichkeit, interessante Entdeckungen mit anderen zu teilen. Ich hoffe, dass die Menschen diesen Ort als Inspiration und als Bereicherung verstehen. Und vor allem Spaß haben.“

Was hat Sie bei der Planung und beim Design der Einrichtung inspiriert?

Zum einen möchte ich eine Idee transportieren. In diesem Fall hieß das, eine überraschende Seite des deutschen Designs aufzuzeigen, indem ich seine Klarheit aufgriff, aber durch weichere Strukturen und Linien ergänzte. Zum anderen will ich bestimmte Meisterstücke und Designer integrieren und zum Orientierungspunkt machen. Mir lag zum Beispiel viel daran, Rolf Benz in einem neuen Kontext zu präsentieren. Und weil der Raum attraktiv sein und ein Gefühl von Harmonie vermitteln soll, ist es mir wichtig, dies alles in einer Art Zuhause zu vereinen. 

Was ist für Sie typisch deutsch?

Es gibt natürlich viele Klischees, was vermeintlich typisch deutsch ist – Präzision, Pünktlichkeit, Reserviertheit und so weiter. Aber ich habe auch eine Lockerheit sowie schrullige und gefühlsbetonte Seiten kennengelernt, die viele nicht als typisch deutsch bezeichnen würden. In bestimmten Gegenden hier im Land scheint die Zeit stillzustehen, während im Geschäftsleben vieles seiner Zeit voraus ist. Die Natur ist ein subtiler, aber allgegenwärtiger Aspekt in Deutschland. Die Brotzeit ist eine geniale Erfindung, der Sommer kein Sommer ohne ein frisches Weißbier, das Tatü Tata so nervtötend wie klassisch, und immer wieder erwische ich mich dabei zu warten, bis das Ampelmännchen auf grün springt, bevor ich die Straße überquere.

Warum haben Sie sich für NUVOLA aus der Rolf Benz Collection entschieden, und welche persönlichen Erfahrungen haben Sie bei Ihrem Besuch in Nagold mit der Marke Rolf Benz gemacht?

Ich wollte das Erbe von Rolf Benz würdigen und zugleich das Moderne der Marke herausstellen. Um mit Traditionen zu brechen, stellten wir die Anordnung von Sofa und Couchtischen auf den Kopf, indem wir die Sofas Rücken an Rücken anstatt einander gegenüber positionierten. Mit der klaren Linienführung und schlichten Form war Nuvola für uns ein ideales Erzählelement in unserer Geschichte, die Widerhall findet in der Vielseitigkeit – dank der verschiedenen Tiefen und Breiten der einzelnen Elemente. Die meiste Zeit hüpfe ich von Metropole zu Metropole, daher war das beschauliche Nagold eine sehr erfrischende Abwechslung. Am meisten haben mich die Menschen hier beeindruckt. JEDER war freundlich. Sie lächelten, suchten Augenkontakt, waren neugierig und offen … sie sagten ‘Mahlzeit’. Ich kam mir vor wie in einem Märchen. Einige von ihnen arbeiten seit vielen Jahren für das Unternehmen – und für sie ist das nicht nur ein Job, sondern ein wichtiger Teil ihres Lebens. Eine solche Leidenschaft und Hingabe sagt viel über ein Unternehmen aus.

Eine letzte Frage: Was wird Ihr neues Projekt sein?

Ich war letztes Jahr in Afrika, und abgesehen davon, dass für mich damit ein Traum in Erfüllung ging, hat die Reise meine Neugier auf afrikanisches Design geweckt. Wir sind also dabei, die entlegenen Orte dieser Welt zu erkunden, auf der Suche danach, was „Afrika” bedeuten mag. Aber bis dahin gibt es noch tausend andere Dinge zu tun, und wir sind immer gespannt darauf, was die Zukunft bringt.

A place to meet – a place to be

Rolf Benz ist mit der Nuvola sowie mit dem Beistelltisch Rolf Benz 984 und dem Barhocker Rolf Benz 650 noch bis Ende Juli 2018 in der Lindower Straße 18 zu sehen.